28.09.2021
Text: Dorothea Schmitt/SFH
Foto:FP/Yart
Am vergangenen Wochenende, 25.-26.09.21 siegte der Dudenhofener Danny Märtz /Team 12 Racing überragend mit einer Runde Vorsprung beim vorletzten Lauf der Deutschen Langstreckenmeisterschaft (DLM) auf dem Nürburgring.
Wie erwartet, öffnete der Himmel über dem Nürburgring beim freien Training seine Schleusen und es begann zu regnen. Auch beim anschließenden Qualifying (Zeittraining) spielte das Wetter verrückt, Regen und Sonnenschein schienen sich abzuwechseln. Keine einfache Situation für Märtz und seine Teamkollegen Becker und Jansen. Märtz, der unter der Flagge des Motorclub Hassloch und ADAC Pfalz fährt, brachte diese Wetterkapriolen nicht aus der Ruhe. Märtz:“ Wenn es am Nürburgring regnet, gibt es sowohl trockene als auch nasse Streckenabschnitte. Das hängt von der angrenzenden Bewaldung und der Sonneneinstrahlung ab.“
Nachdem das Qualifying mit der roten Fahne abgebrochen wurde, lag das Trio auf Rang Fünf. Märtz:“ Wir sind kein Risiko eingegangen. Die fünfte Position im Training und damit die zweite Startreihe als Ausgangsposition für das Rennen sind bei dem 6 Stunden Langstreckenrennen nicht unbedingt Sieg entscheidend.“
Zu Rennbeginn am Sonntag schob sich Danny Märtz gleich nach vorne und übernahm die Führung. Schon nach einer Stunde hatte der Dudenhofener einen respektablen Vorsprung herausgefahren, als wieder Nieselregen einsetzte. Zudem fiel auch noch der dritte Fahrer im Team aus. Märtz:“ Wir hatten von einer Minute auf die andere eine neue Situation.“ Danny Märtz und Philip Becker mussten die noch ausstehenden 5 Stunden alleine fahren. Trotz all der Hindernisse schaffte es Danny Märtz sich vom Rest des Feldes wieder abzusetzen und eine halbe Runde Vorsprung herauszufahren als plötzlich der Regen zunahm. Märtz:“ Um Massenstürze zu vermeiden wurde sicherheitshalber eine Safetycar Phase eingeleitet. Pech für uns, denn damit war der komfortable Vorsprung futsch.“
Doch das Duo eroberte nach weiteren Stunden Rennverlauf die Führung zurück und siegte sensationell mit einem Abstand von einer Runde vor dem stärksten Konkurrenten Ducati Luxemburg. Märtz:“ Wir haben die schnellste Rennrunde abgeliefert und waren beide super drauf.“
In der Gesamtwertung liegt Danny Märtz und sein Team punktegleich mit Ducati Luxemburg. Märtz:“ Das Finale der Meisterschaft am 08.-09.10.21 in Oschersleben wird ein Kopf an Kopf Rennen, aber wir sind zuversichtlich.“
Der zweite Auftritt in der Superbike Weltmeisterschaft 2021 für Marvin Fritz/YART Yamaha am letzten Wochenende in Jerez de la Frontera/Spanien war ein guter Test für zukünftige Pläne. Marvin Fritz, für den Motorclub Hassloch sowie den ADAC Pfalz am Start und in diesem Jahr mit seinen Kollegen Canepa und Hanika permanent in Langstreckenwelt-meisterschaft (EWC) unterwegs, nutzte die freien Rennwochenende um bei der Superbike Weltmeisterschaft (WorldSBK) als Wild Card Fahrer zu gastieren. Fritz:“ Dank meinem Teamchef Mandy Kainz und einiger Sponsoren wurde der Plan realisiert. Es gibt Überlegungen eine permanente Superbike Saison zu fahren. Budget und Terminüberschneidungen müssten noch geklärt werden.“
Im Qualifying erreichte Fritz den 19. Rang. Beim ersten Rennen der Superbike am Sonntag verpasste der YART Yamaha Pilot den Start und wurde nach Hinten durchgereicht. Fritz:“ Wir hatten eine neues Elektronikbestandteil montiert und ich musste mich erst damit vertraut machen.“
Mit viel fahrerischem Einsatz kämpfte sich Fritz auf Rang 16 vor. Fritz:“ Ich hatte mittlerweile auf BMW Superbike Stammfahrer und Ex Moto GP Pilot Jonas Folger nur noch zwei Sekunden Rückstand.“ Doch mehr war für den talentierten Fritz, der ohnehin schon am Limit fuhr, nicht drin. Am Ende blieb es bei Rang 16. Fritz:“ Die Tatsache, dass man mit einem Langstreckenbike, welches einige Kilo mehr und weit weniger über Superbike Elektronik verfügt, nicht auf das Superbike Podium fahren kann liegt auf der Hand. Ich wollte auf keinen Fall stürzen und damit meine Teilnahme am Finale der Langstreckenweltmeisterschaft in einigen Wochen gefährden.“
Beim Start zum zweiten Superbike Lauf des Tages wiederholten sich ähnliche Szenen wie beim ersten Lauf. Fritz kam als letzter Fahrer des Feldes aus der ersten Kurve. Doch wie immer gab der Badener nicht so leicht auf. Nach einigen Runden und harten Gefechten kämpfte sich Fritz auf Rang 15 vor und lag damit wieder in Reichweite von Jonas Folger. Fritz:“ Bei der Aufholjagt wurde ich von einem Kollegen touchiert. In der Superbike WM wird hart um jeden Meter gefightet.“
Dieses Mal wollte Fritz Folger nicht entkommen lassen und schnappte sich den BMW Pilot. Fritz:“ Im weiteren Verlauf des Rennens konnte ich Folger hinter mir lassen und sogar auf die nächste Gruppe mit den Werkspiloten Eugene Laverty/ BMW und Leon Haslam/Honda aufschließen.“ Doch in der siebten Runde, Fritz lag schon auf Position 14 und damit in der Punktewertung, verließ Fritz das Glück. Fritz:“ In der zweiten Kurve klappte mir das Vorderrad ein. Ich habe die Yamaha instinktiv festgehalten und dabei die Kupplung gezogen damit der Motor nicht abstirbt.“ Fritz rappelte sich wieder auf und nahm von Rang 17 die Verfolgung auf. Schon einige wenige Runden später verbesserte sich der YART Yamaha Pilot auf Position 16. Fritz: “In der letzten Kurve vor Startund Ziel war ich schon am Hinterrad von dem Argentinier Mercado/Honda. Hätte das Rennen noch eine Runde länger angedauert, ich hätte sicher Platz 15 und damit Punkte geholt.“ Auch ohne Punkte war es für Jeden ersichtlich, welches große fahrerische Potential in dem Badener steckt. Fritz:“ Realistisch gesehen hatten wir im Gegensatz zu den anderen, permanenten Teams sehr viel Trainingsrückstand, ich brauche noch mehr Kilometer auf den Pirelli Reifen und an der Start Elektronik ist auch noch Handlungsbedarf. Zwei Gaststarts sind einfach zu wenig. Aber, Ich und mein Team wissen jetzt genau wir ansetzen müssen. Der Rennspeed und meine Performance waren top, ich konnte konstant über mehrere Runden gleich schnelle Rundenzeiten fahren, eine optimale Ausgangsposition“.