28. September 2022

Marvin Fritz: Viel Wind um Nix

Ein Bericht von ds/ Foto: FP YART/

 

Beim Finale zur Langstreckenweltmeisterschaft (EWC) im französischen Le Castellet waren Marvin Fritz und seine YART Teamkollegen Hanika und Canepa vom Pech verfolgt. Ein erneuter Motorschaden in dieser Saison und der Traum des Weltmeisterschaftstitel 2022 zerplatzte wie eine Seifenblase. Bei den Testfahrten in Le Castellet Anfang September lieferte das Trio die schnellsten Rennrunden. Auch am Freitag im Qualifying waren Fritz, Hanika und Canepa mit dem zweiten Startplatz sehr zufrieden. Marvin Fritz:“ Ich war mir einer Zeit von 1:51:9 Min. der schnellste Fahrer in unserem Team. Wir hatten eine gute Abstimmung mit dem Bike gefunden.“ Doch der Start des Rennens stand unter keinem guten Stern. Marvin, als Startfahrer der Truppe nominiert, kämpfte wieder mit Startproblemen. Fritz:“ Die Yamaha sprang einfach nicht an.“ Nachdem das Fahrerfeld an Fritz vorbeigezogen war, gelang diesem das Bike wiederzubeleben. Fritz: „Als vorletzter Pilot gestartet, konnte ich in meinem Stint Zehn Sekunden aufholen und war auf Rang Zwei als ich die Yamaha an Karel Hanika übergab“. In den ersten zwei Stunden des 24h Rennens sah es zunächst nach einem Wunder für Marvin Fritz und YART aus. Fritz:“ Unsere stärksten Widersache im Kampf um den Weltmeisterschaftstitel wie Suzuki, BMW und Kawasaki schieden mit Motorschaden aus. Ich dachte so etwas gibt es doch nicht. Von einem auf den anderen Moment war die Weltmeisterschaft ganz bequem in reale Nähe gerückt.“ Mit knapp einer Minute in Führung liegend, erreichte Fritz die Stallorder Material schonend und damit langsamer zu fahren. Fritz:“ Obwohl wir uns an die Stallorder hielten, konnten wir stetig unseren Vorsprung ausbauen. Ich war so positiv, dachte das Rennen könnte unser Rennen werden.“ Marvin Fritz wollte in seinem dritten Stint keinerlei Risiko eingehen und verlangsamte nochmal mehr sein Renntempo, als plötzlich in der letzten Runde die Tankkontrolllampe leuchtet. Auf halber Strecke, noch bevor Fritz in die Boxengasse einfahren konnte, ging der Motor aus. Fritz:“ Ich dachte zunächst an Spritmangel, ließ die Kupplung nochmal kommen um das Bike wieder zu beschleunigen. Doch die Yamaha schien anscheinend nur noch auf drei Zylindern zu laufen.“

Kaum in die Box zurückgekehrt, zerlegte die Boxencrew auf der Suche nach dem Problem den Motor in Einzelteile. Nach zwei Stunden nahm Teamkollege Karel Hanika auf Rang 12 und damit wieder in den Punkterängen das Rennen auf, musste aber einige Runden später die Yamaha endgültig mit Motorschaden abstellen. Fritz:“ Zwischenzeitlich waren mit uns sehr viele, schnelle Teams aus dem Rennen. Der starke Rückenwind mit 45 km/h auf der 1,6 Kilometer langen, sogenannten Mistral Geraden brachte wohl die Motoren zum Kollaps. Die letztlichen Siegerteams dieses Rennens sind im Durchschnitt mehrere Sekunden langsamer. Dadurch wurden deren Motoren nicht so sehr beansprucht.“ Die Enttäuschung stand Fritz ins Gesicht geschrieben. Fritz:“ Den Gewinn der Weltmeisterschaft wäre möglich gewesen, wir waren sauschnell, haben keinen einzigen Fehler gemacht, das ganze Team hat über die Woche einen Mega Job gemacht.“ In den nächsten Tagen stehen Verhandlungen über die Teamkonstellationen der kommenden Saison an. Fritz:“ Noch so ein Jahr machen wir nicht mehr mit, die Hersteller müssen jetzt handeln.“