Danny Märtz: Titel in Reichweite

23.09.2021

Text: Dorothea Schmitt/SFH

Der Dudenhofener Danny Märtz wird am kommenden Wochenende, 25.-26.09.21 bei der Deutschen Langstreckenweltmeisterschaft (DLM) auf dem Nürburgring um den Titel kämpfen.

Der Pfälzer, der für den Motorclub Hassloch und den ADAC Pfalz e.V. an den Start geht, ist es die zweite reale Chance auf den Titel. Bereits 2018 verpasste der Honda Pilot nur ganz knapp die Meisterschaft.

Märtz, in diesem Jahr mit seinen neuen Teamkollegen Thomas Jansen und Philip Becker als Team Racing unterwegs, reist als Zweiter in der Meisterschaft auf die 5,148 Kilometer lange Grand Prix Rennstrecke in der Eifel an. Dass die Wetterprognosen für das kommende Wochenende in der Eifel mit viel Regen vorausgesagt werden, lässt Regenspezialist Märtz kalt.

Beim vorletzten Lauf der Meisterschaft in Most/CZE vor einigen Wochen hatte Märtz bereits sein Können im Regen abermals unter Beweis gestellt. Während der dreistündigen Regenphase dominierte der Pfälzer das Fahrerfeld, lieferte die schnellste Rundenzeiten und fuhr Doppelstints. Märtz:“ Normalerweise fährt jeder Fahrer aus unserem Team ca. eine Stunde, also einen Stint und übergibt dann an den nächsten Fahrer. Um viele zeitaufwendige Einzelstints mit Boxenstopp, Fahrerwechsel und Übergabe wichtiger Informationen zu dem aktuellen Streckenzustand einzusparen habe ich Doppelstints gefahren. Leider trocknete die Piste schnell ab. Am Ende schafften wir es mit dem zweiten Platz noch aufs Podium.“

Auch auf die Frage ob Märtz für das 6 Stunden Rennen am Sonntag unter Erfolgsdruck steht, bleibt der Dudenhofener gelassen. Märtz:“ Unser Ziel ist es aufs Podium zu fahren. Ich gehe mal stark davon aus, dass wir Siegeschancen haben. Die Langstreckenrennen sind eine Herausforderung, maximale Leistung von Piloten und Bikes über eine große Distanz abzuliefern. Das Gesamtpaket ist entscheidend.“

Auch wenn der Nürburgring für den Dudenhofener nicht gerade seine Heimstrecke ist, hat er noch ein Ass im Ärmel. Märtz:“ Meine beiden Teamkollegen Jansen und Becker genießen auf dem Nürburgring Heimvorteil. Ich freue mich auf Sonntag.“

Marvin Fritz: Podiumsplatz in Rauch aufgelöst

22.09.2021

Text: Dorothea Schmitt/SFH

Foto: YART/FP

 

Beim vorletzten Lauf der Saison zur Langstreckenweltmeisterschaft (EWC) in Le Castellet/FR am vergangenen Wochenende lösten sich der Podiumsplatz für den Fahrer vom ADAC Pfalz e.V., Marvin Fritz, sprichwörtlich in Rauch auf.

Wie so oft in dieser Saison begann das Rennwochenende vielversprechend. Im ersten Qualifying zum 24 h Stunden im südfranzösischen Le Castellet schüttete es aus Kübel. Marvin Fritz und seine YART Yamaha Teamkollegen Niccolo Canepa/ITA und Karel Hannika/CZE wagten sich auf die Strecke und sicherten sich den vierten Platz. Fritz:“ In jeder Ecke der Strecke hatte es Aquaplaning. Wir sind kein Risiko eingegangen. So viel Regen habe ich bei keinem Rennwochenende gesehen.“

Für das Abschlusstraining hatte sich das YART Yamaha Trio die Pole Position als Ziel gesetzt. Am Ende wurde es der zweite Platz.

Fritz:“ Fünf Mal in Folge die Pole hatte uns im Rennen kein Glück gebracht. Der zweite Platz sollte vielversprechender werden.“

Zum Warm-up tauchte die YART Yamaha Truppe mit Marvin Fritz in neuem Outfit auf. Anlässlich 60 Jahre Racing bei Yamaha wurden die Lackierung der Bikes und die Lederkombis von Marvin Fritz und seinen Kollegen in Retro Design angefertigt.

Fritz.“ So manchem Rennurgestein unter den Zuschauern viel das runde Startnummer 7 Logo auf, welches an den früheren Weltmeister Barry Sheene erinnerte.“

Den Start zum 24 Stunden Rennen übernahm Marvin Fritz. Die YART Yamaha hatte Startschwierigkeiten und der Badener, der seit Jahren in der Pfalz im Motorclub Haßloch beheimatet, reihte sich am Ende des Fahrerfeldes ein.

Seine gute Performance stellte Fritz mit der anschließenden Aufholjagt unter Beweis. Von Platz 23 hatte sich der YART Yamaha Pilot in wenigen Runden auf Position 4 vorgearbeitet. Weitere 10 Runden später fehlten Fritz nur drei Sekunden auf die Führungsgruppe von Suzuki, Honda und Kawasaki und weitere Runden später führte Fritz das Rennen an.

Die Freunde über die Führung hielt nicht lange an und Marvin Fritz übergab an zweiter Position die YART Yamaha an Teamkollege Canepa. Fritz:“ Ich hatte keine Chance den Verfolgern zu entkommen. Während ich in den Kurven immer wieder spät auf der Bremse war und Rang Eins zurückeroberte, konterten meine Konkurrenten auf der langen Mistral Geraden und übernahmen wieder das Führungszepter.“

Nach zehn Stunden Renndistanz begann nicht nur für die YART Truppe die anstrengende Rennphase, die für einige Teams das Aus bedeutete. Von 50 gestarteten Teams kamen nur 20 ins Ziel.

Dunkelheit, Regen und unterschiedliche Streckenbedingungen machten das Rennen zum Pokerspiel. Fritz:“ Um viele zeitaufwendige Einzelstints mit Boxenstopp, Fahrerwechsel und Übergabe wichtiger Informationen über den aktuellen Streckenzustand usw. einzusparen, entschieden wir uns für Doppelstints.“

Kurz vor drei Uhr morgens waren YART Yamaha Pilot Marvin Fritz und Suzuki Pilot Gregg Black die schnellsten Piloten. Fritz konnte gerade seinen Vorsprung erhöhen als er auf der langen Geraden einen Schreckmoment erlebte. Fritz:“ Bei rund 300km/h tat es einen Schlag, es folgte eine Rauchwolke aus dem Motor, mein Stiefel war mit Öl verschmiert und ich hatte keine Motorleistung mehr.“

Fritz versuchte hoffnungsvoll mit vollem Körpereinsatz noch einen Podiumsplatz zu retten. Fritz:“ Ich schob die Yamaha in einem zwanzig minütigem Fußmarsch zurück in die Box. Doch leider konnten die YART Techniker nur das Aus verkünden.“

Dennoch holte das Team 15 Punkte und liegt ein Rennen vor Saisonende auf Rang Zehn mit 47 Zählern. Fritz:“ Anfang Oktober wird ersatzweise für Japan das Saisonfinale in Most/CZE stattfinden.

Zeit zum Ausruhen bleibt Marvin Fritz keine. Gleich nach Rennende machte sich Fritz für seinen zweiten Wild Card Einsatz bei der Superbike WM (WorldSBK) am kommenden Wochenende in Jerez de la Frontera auf den Weg.